Wilhelm Neurohr

Vortrag und Diskussion mit Prof. Christoph Butterwegge:

"Corona, der Krieg und die Folgen:

Verschärfung der sozialen Ungleichheit durch Pandemie, Aufrüstung und Inflation"

Kaum hatte sich das Infektionsgeschehen so weit beruhigt, dass man auf das Ende der Covid-19-Pandemie hoffte, da zerstörte der Ukrainekrieg im Februar 2022 alle Illusionen hinsichtlich einer krisenfreien Wohlstandsentwicklung nach Corona. Die wirtschaftlichen Verwerfungen der Coronakrise ließen die wachsende sozioökonomische Ungleichheit als Kardinalproblem der Bundesrepublik nicht bloß klarer ins öffentliche Bewusstsein treten, sondern verschärften sie auch und verbanden sich während des Ukrainekrieges mit inflationären Tendenzen.

Beide Entwicklungsprozesse gleichen einem Paternoster, der materiell Privilegierte nach oben und Unterprivilegierte zur selben Zeit nach unten befördert. In entgegengesetzte Richtungen haben sich auch die verschiedenen Bevölkerungsschichten bewegt, was dem gesellschaftlichen Zusammenhalt schadet und eine Gefahr für die Demokratie darstellt. Umso wichtiger ist es, mit sozialen Reformen die richtigen politischen Lehren aus der Coronakrise und dem Ukrainekrieg zu ziehen.

Referent:

Prof. Dr. Christoph Butterwegge hat von 1998 bis 2016 Politikwissenschaft an der Universität zu Köln gelehrt und zuletzt das Buch „Die polarisierende Pandemie. Deutschland nach Corona“ bei Beltz Juventa veröffentlicht.

Teilnahme: