Wilhelm Neurohr

Fast alle reden über Wettbewerb, doch nur wenige verstehen das sich dahinter verbergende Prinzip einer sich durch Konzentrationsprozesse immer mehr aufbauenden Wirtschaftsmacht und deren Machtmissbrauch in der Wirtschaft selbst

aber auch gegenüber dem demokratisch legitimierten Staat. Dabei gibt es bis heute in der Wirtschaftswissenschaft nicht einmal eine eindeutige Wettbewerbsdefinition. Klar ist aber: Wo Wettbewerb ist, gibt es immer Gewinner, aber auch Verlierer. Oligopole sind in vielen Märkten zur dominierenden Marktform geworden und nicht nur die jüngsten Kartellenttarnungen manifestieren einen ungeheuren Machtmissbrauch. Dies hat beträchtliche Folgen, nicht nur für den Einzelnen, sondern genauso für die Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes. Eine Wettbewerbsordnung bedarf daher einer staatlichen Kontrolle, ansonsten kommt es zu schwerwiegenden Fehlentwicklungen.

Prof. Dr. Heinz-J. Bontrup von der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen hält dazu einen Vortrag. Dieser basiert im Wesentlichen auf seiner Veröffentlichung: Wo geht es hier bitte zur Marktwirtschaft? Marktwirtschaftliche Ordnung, Wettbewerb und Wirtschaftsmacht, pad-Verlag, Bergkamen 2012.

Heinz-J. Bontrup ist auch Sprecher der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, die seit 30 Jahren jährlich ein Gegengutachten zum Sachverständigenrat, den sog. "Fünf Weisen", vorlegt, und blickt vor seiner Berufung an die Westfälische Hochschule auf eine langjährige Industrieerfahrung zurück, u.a. als Arbeitsdirektor in der Stahlindustrie.

Er ist auch Mitglied im Beirat des Recklinghäuser iwipo-Institutes für Wissenschaft, politische Bildung und gesellschaftliche Praxis NRW.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Stadtbücherei Haltern am See, der VHS und dem DGB - Region Emscher-Lippe.Eintritt: 5€ / Ermäßigt: 3€